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Sophie

Mein Stubentiger Sophie, meine süsse Glückskatze, ist im Mai ein Jahr alt geworden. Wir haben uns sehr gut einander gewöhnt und ich bin nicht nur ihr bester Dosenöffner, sondern auch ihre Gefährtin durch das junge Katzenleben. Von klein auf habe ich sie daran gewöhnt, die Treppe aus dem zweiten Stock zu nehmen, um in unseren schönen Hinterhofgarten zu gelangen. Sie wartet auf mich, weil sie weiß, dass ich ihr unten die Tür zum Hof aufmachen muss. Dann schnuppert sie erstmal, ob die Luft rein ist und sie ungestört ihre Kreise ziehen kann durch das Unterholz. Sie klettert sehr gerne und sehr geschickt auf sämtliche Bäume und schärft dabei ihre spitzen Krallen. Wittert sie Gefahr, sei es ein Fremder oder ungewöhnliche Geräusche, verkriecht sie sich sodann entweder im Gebüsch oder sie läuft ganz schnell durch die offene Tür und schwups ist sie im sicheren Keller. Sie ist auch wie wohl jede Katze eine sehr schnelle Jägerin geworden, alle Vögel in nächster Umgebung nehmen Reissaus, wenn sie sich leise aber blitzschnell anpirscht, um sie zu fangen. Mit lautem Flügelschlagen spritzen sie davon und in Sicherheit.

Sophie ist eine gebürtige Münchnerin von der Theresienhöhe, ihre Mutter die Maui wohnt gleich um die Ecke. Neulich kam es zu einer überraschenden Begegnung zwischen den Generationen. Maui mit dem Recht der Älteren streifte durch den Hof, als sie plötzlich ihr Kind die Sophie erblickte. Leider war von Mutterliebe nichts mehr zu beobachten, im Gegenteil: Maui bauschte sich auf und fauchte ganz furchterregend, um quasi deutlich zu machen, dass es hier ihr Revier ist und Sophie zu verschwinden habe. Arme Sophie hat auch nicht ihre eigene Mutter erkannt, fauchte zurück, duckte sich, wich aber keinen Zentimeter zurück. Durch durch mein beherztes Dazwischengehen hat sich die Maui schließlich entfernt. Bis heute habe ich sie hier bei uns nicht mehr gesehen und Sophie geht gerne im Hof spazieren, schnuppern und gelegentlich Gras mümmeln.

Es gibt Tage, da ist die Sophie ein richtiger Stubenhocker. Sie hat einige Lieblingsplätzchen, wo sie ihre häufigen Nickerchen abhält. Da wäre zum Beispiel die Fensterbank Richtung Süden, wo die Sonne so herrlich scheint und man sich die Sonne auf den Pelze scheinen lassen kann. Ausserdem hat sie seit ihrer Kindheit einen Tunnel, in dem sie sich gerne vor der Welt verkriecht. Auch von klein auf liebt sie meinen Filzwürfel, auf den konnte sie als Stöpske wunderbar rauf klettern. Inzwischen reicht ein lässiger Sprung und schon fläzt sie sich darauf. Am schönsten ist es aber, wenn ich vorbeikomme und sie herze. Dann streckt und reckt sie sich in alle Richtungen vor Genuss. In der Nacht jedoch ist ihr fester Platz in meinem Bett, da gibt es keine Diskussionen, meine Füsse müssen der Samtpfote weichen. Da Sophie inzwischen meine dritte  Katze ist, bin ich an dieses Ritual gewöhnt. Mein Freund rümpft noch darüber die Nase, aber ich  bin mir ziemlich sicher, dass  die Katze  hierbei das letzte Wort behält.  Es ist  dieser unwiderstehlicher Charme, wie  die Katzen einen  becircen und  man  ganz  schwach  wird und nachgibt.

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